Infos zu:

Dekubitus

Erklärung

Beim Dekubitus handelt es sich um eine chronische Wunde. In der Umgangssprache wird ein Dekubitus auch als Wundliegen bezeichnet. Druckgeschwüre verursachen lokal begrenzte Schädigungen an Haut und Gewebe, gehen mitunter in die Tiefe und sind für die Betroffenen oft schmerzhaft. Ein Dekubitus befindet sich typischerweise an knöchernen Vorsprüngen.

Entscheidend für die Entstehung eines Dekubitus sind die Zeit und der Druck, der auf die betroffene Stelle einwirkt. Je länger der Druck an einer Stelle anhält, umso größer ist die Gefahr einer Schädigung. Dekubitus-gefährdet sind hauptsächlich Menschen mit Bewegungseinschränkungen und schlechtem Allgemeinzustand. Das Risiko für ein Druckgeschwür steigt zusätzlich bei Empfindungs-Störungen, Lähmungen, Nährstoffmangel und feuchter Haut. Aus den zunächst oberflächigen Rötungen können tiefe Wunden werden. Daher ist es besonders wichtig, gefährdete Körperstellen vom Druck zu entlasten. Liegt ein Dekubitus vor, sollte man schnellstmöglich mit einer fachgerechten Behandlung beginnen.

medicops Pflegetipps

>> Fingertest

Mit dem Fingertest erkennt man erste Anzeichen von Druckgeschwüren.

  • Drücken Sie zunächst mit einem Finger in die gerötete Stelle.
  • Ziehen Sie den Finger weg und beobachten Sie die eingedrückte Hautstelle.

Ist die gedrückte Haut weiß, lässt sich also die Rötung wegdrücken, handelt es sich nicht um einen Dekubitus.

Bleibt die gedrückte Stelle rot, ist hier leider ein Dekubitus entstanden.

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Abgrenzung Dekubitus von ähnlichen Krankheitsbildern

Für die weitere Behandlung ist es wichtig festzustellen, um welche Art von Hautschädigung es sich handelt. Die Therapien entscheiden sich erheblich und nur durch eine eindeutige Zuordnung des vorhandenen Hautdefekts kann eine effektive Therapie erreicht werden.

Eine Wunde, welche einem Dekubitus ähnelt, ist häufig die Inkontinenz assoziierte Dermatitis (IAD), bei welcher eine länger andauernde und wiederholte Aussetzung von Urin und/oder Stuhl zu einem Feuchtigkeitsschaden bzw. zu einer entzündlichen Dermatitis der Haut führt.

Anbei einige wichtige Unterscheidungskriterien zwischen Dekubitus und IAD:

Dekubitus

  • tritt an prominenten Knochenstellen auf (als Beispiel Kreuzbein)
  • Wunde scharf abgegrenzt
  • Wundgrund schlecht durchblutet, häufig trockene oder feuchte Nekrosen

Inkontinenz assoziierte Dermatitis (IAD)

  • Gehäuft an Hautfalten
  • flächig verteilt
  • oberflächlich, gut durchblutet

IAD Hautpflege-Tipps

  • regelmäßige Inkontinenzversorgung
  • Verwendung von Präparaten mit Hautschutzfilm, die das Einwirken von Feuchtigkeit vermindern
  • Einlegen von weichen Baumwollkompressen oder -tüchern in die Hautfalten

Infoblatt downloaden

Maßnahmen zur Dekubitus-Prävention:

  • Regelmäßige Bewegung und Bewegungsförderung
  • Konsequente Positionsveränderungen
  • Geeignete Lagerungshilfsmittel wie bspw. spezielle Kissen für den Rollstuhl oder Weichlagerungsmatratzen fürs Bett
  • Ausreichende Flüssigkeits- und ausgewogene Nahrungszufuhr (Wichtig: Eiweißreiche Nahrung ist mit dem Hausarzt abzuklären.)
  • Eine regelmäßige Inkontinenzversorgung
  • Guter Hautschutz und angemessene Körperpflege
  • Regelmäßige Kontrolle der betroffenen Haut-Körperregionen

Hilfsmittel-Verordnung durch den Hausarzt

Wenn Sie von einem Druckgeschwür betroffen sind, haben Sie die Möglichkeit, sich von Ihrem Hausarzt Hilfsmittel, wie eine spezielle Weichlagerungs- oder Wechseldruck-Matratze oder spezielle Kissen für den Rollstuhl verordnen zu lassen.

Als Druckentlastung nicht mehr zugelassen sind:

  • Ringe
  • Felle
  • Sitzringe

Ein gutes Mittel ist eine Mikrolagerung. Diese lässt sich auch einfach von Angehörigen umsetzen.